36 junge Waldrappe haben mit menschlicher Hilfe endlich ihr Ziel erreicht: Sie starteten von Bayern nach Südspanien und mussten insgesamt 2.600 Kilometer zurücklegen. Durchgehend geflogen sind die Tiere die Strecke allerdings nicht.

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36 junge Waldrappe haben, begleitet von einem Ultraleichtflugzeug, eine Strecke von Bayern bis nach Südspanien zurückgelegt, wo die seltenen Zugvögel ausgewildert werden. Noch nie seien Menschen mit so vielen Jungvögeln und über eine so lange Strecke geflogen, teilte Projektleiter Johannes Fritz vom Waldrappteam mit.

Über einige Etappen des 2.600 Kilometer langen Weges mussten die Fachleute die Tiere jedoch im Auto transportieren. Trotzdem zeige die Reise, dass eine Wiederansiedlung von Zugvögeln machbar sei, hieß es.

Der Waldrapp gehört zu den Ibisvögeln und gilt laut Roter Liste der bedrohten Arten weltweit als stark gefährdet. In Deutschland galt der schwarze Vogel mit den markanten Federn am Kopf und dem sichelförmigen Schnabel als praktisch ausgestorben. Seit einigen Jahren wildern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Waldrappteam diesen in Europa wieder aus.

Flugtraining vor der langen Reise

Die 36 jungen Waldrappe waren nach Angaben des Waldrappteams in diesem Jahr im Tierpark Rosegg in Kärnten geschlüpft und mit der Hand aufgezogen worden. In Taching am See in Oberbayern absolvierten diese dann ein Flugtraining, um sich auf die weite Reise ins Winterquartier vorzubereiten.

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Mitte August starteten die Vögel begleitet von ihren menschlichen Zieheltern - zu Beginn der Reise laut deren Angaben noch zuverlässig, später blieben einige oder alle Tiere trotz mehrfacher Versuche am Startplatz sitzen.

6 der 19 Tagesetappen mussten diese schließlich im Auto zurücklegen. Projektleiter Fritz geht dennoch davon aus, dass die Vögel trotz der fehlenden Flugerfahrung den Weg zurück in ihr Brutgebiet finden.

Ein Großteil der fast 300 bislang in Europa ausgewilderten Waldrappe überwintert laut Waldrappteam in der Toskana. Wegen der Klimaerwärmung werde der Zug dorthin immer schwieriger, weil die Vögel später im Jahr aufbrechen und dann wegen schlechterer Thermik Probleme bekommen, die Alpen zu überqueren. Deshalb setzen die Fachleute nun auf die Route nach Südspanien, bei der die Zugvögel keine Gebirge überfliegen müssen. (dpa/bearbeitet von ff)

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