Sie sehen harmlos aus, doch sie sind es nicht. Urlauber in Italien sollten ein wachsames Auge haben, denn der Feuerwurm breitet sich aktuell rasant aus – ein Aufeinandertreffen kann schmerzhaft sein.

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Auf den ersten Blick sehen sie wie farbenfrohe und harmlose Tausendfüßler aus, doch der Kontakt mit ihren hauchdünnen Borsten kann mitunter sehr schmerzhaft sein: Feuerwürmer (Hermodice carunculata) breiten sich derzeit an Italiens Küsten aus und könnten Badegästen an den Stränden in diesem Sommer zu schaffen machen.

Die Hitzewellen in den vergangenen zwei bis drei Jahren sollen dazu geführt haben, dass sich die Feuerwürmer im Mittelmeer vor Italien immer wohler fühlen und sich rasant verbreiten.

An diesen Küsten ist der Feuerwurm besonders präsent

Besonders betroffen sind die Küsten im Süden: Sizilien, Kampanien, Apulien und Kalabrien. Kürzlich warnte das Nationale Institut für Ozeanographie und Geophysik (OGS) in Triest Einheimische und Touristen vor den bis zu 30 Zentimeter langen Vielborstern.

Feuerwurm (Hermodice carunculata)
Ein Feuerwurm (Hermodice carunculata) zwischen Korallen im Meer. © dpa / Ivan Gatì/Ozeanographisches und Geophysikalisches Institut in Italien

Badegäste sollen den Feuerwurm im Falle einer Sichtung auf keinen Fall berühren und beim Betreten des Wassers vorsichtiger sein, sagte Michela D'Alessandro vom OGS der dpa.

Eine akute Gefahr besteht laut D'Alessandro für Badegäste allerdings nicht. Der Kontakt mit den Borsten des Feuerwurms kann laut OGS-Mitteilung nur bei Allergien lebensgefährlich sein, ist aber immer schmerzhaft. Bei Kontakt mit ihnen dringen die Borsten in die Haut ein und brechen meist ab, sodass sie nur schwer zu entfernen sind. Die Borsten enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen Brennen, Juckreiz und Taubheit. In seltenen Fällen wurde auch über Schwindel und Übelkeit berichtet.

Wurm hat keine Fressfeinde

Die Experten um D'Alessandro führen die aktuell starke Ausbreitung des Wurms auf die steigenden Temperaturen in den vergangenen Jahren im Mittelmeerraum zurück. Die Art sei dort zwar schon seit einigen Jahrhunderten präsent, aber seit 2018 werde sie von Jahr zu Jahr häufiger gesichtet.

Besonders stark zugenommen hat ihre Verbreitung in den vergangenen zwei bis drei Jahren nach starken Hitzewellen. Auch andere Faktoren begünstigen ihre Ausbreitung im Sommer, wie etwa das Fehlen von Fressfeinden.

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Die Feuerwürmer sind nicht nur am Ufer auf Hartböden, Seegraswiesen oder ab und zu im Sand zu finden, sondern vor allem im Meer. Sie bereiten insbesondere auch Fischern Schwierigkeiten: Immer wieder finden sie große Massen an Würmern in ihren Netzen und Fanggeräten.

Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und einzudämmen, wurde das Projekt "Worms Out" ins Leben gerufen, an dem sich mehrere italienische Universitäten beteiligen. (dpa/mak)

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