Eigentlich könnte man denken, dass es elf Kilometer unter der Wasseroberfläche totenstill ist. Forscher haben aber nun herausgefunden, dass am Boden des Marianengrabens teilweise ganz schön was los ist.
Ist das ein Erdbeben oder ein vorbeischwimmender Wal? Diese Frage stellt man sich nicht oft. Doch bei den Tonaufnahmen aus dem Marianengraben, die die Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) nun veröffentlicht hat, ist das durchaus gerechtfertigt. Für die Aufnahmen haben Forscher der NOAA erstmals ein Mikrofon an den tiefsten Punkt der Erde gelassen.
"Man könnte meinen, dass die tiefste Stelle des Ozeans einer der ruhigsten Plätze der Erde ist", sagte Robert Dziak vom NOAA. Dem sei mitnichten so. Der Forscher erklärt, dass am Meeresboden fast immer Geräusche zu hören seien: "Meistens werden sie von Erdbeben verursacht. Auch das Heulen von Walen ist zu hören."
Extremer Druck am Meeresboden
Das Mikrofon für die Aufnahmen musste extra verstärkt werden. Es hat eine Hülle aus Titanium, damit es nicht zerquetscht wird. Denn der Druck unter Wasser ist mehr als tausendmal so hoch wie auf dem Festland.
Insgesamt drei Wochen war das Aufnahmegerät auf Tauchgang. Die Forscher wollten mit dem Versuch herausfinden, wie die Umgebungsgeräusche auf dem Meeresboden klingen. Ebenso wollen sie abschätzen, ob der Geräuschpegel durch die Menschen in Zukunft zunimmt.
Aber wie klingt es denn nun im Marianengraben? Das hat das Mikrofon aufgenommen:
- Ruf eines Zahnwals oder eines Delfins
- Ruf eines Bartenwals
- kilometerweit entfernte Schiffsschraube
- Erdbeben der Stärke 5
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