In manchen Regionen Deutschlands wird es in diesem Jahr wohl sehr viele Mücken geben. Woran das liegt und zu welcher Zeit die surrenden Tierchen in der Regel besonders aktiv sind.

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Viel Regen, Überschwemmungen und dann wieder Hitze. Für Mücken sorgt das aktuelle Wetter in vielen Teilen Deutschlands für ideale Bedingungen: Die Weibchen legen hunderte Eier gerne an Gewässern ab. Normalerweise müssen sie sich dort mit Fressfeinden wie Fröschen oder Molchen herumschlagen. An unter Wasser stehenden Landabschnitten, überfluteten Feldern und großen Pfützen verringert sich die Gefahr für sie. Die Larven schlüpfen, werden älter – und die Weibchen legen später selbst wiederum Eier.

Mehr Mücken in Deutschland: Es gibt regionale Unterschiede

Das heißt: In manchen Ecken Deutschlands dürfte es in diesem Jahr deutlich mehr Mücken geben als die Jahre zuvor. Etwa in den stark vom Hochwasser betroffenen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, so Heiermann. In anderen Regionen, etwa dem Nordosten Deutschlands, in denen die Niederschläge geringer ausgefallen sind, ist hingegen nicht mit einem drastischen Anstieg des Mückenaufkommens zu rechnen.

Globus-Grafik: Der Lebenszyklus der gemeinen Stechmücke
© dpa-infografik GmbH

„Die Mückenpopulation baut sich wellenartig auf“, sagt Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Wenn sie nach der Kältestarre im Frühling aktiv werden, gibt es wenige Tiere. Aber Innerhalb weniger Wochen entstehen mehrere Mückengenerationen. „Im Hochsommer haben sie ihre Hochphase.“ Dann sind viele Mückenarten besonders in der Abend- und Morgendämmerung aktiv.

Auch mehr Tigermücken in Deutschland?

Die Asiatische Tigermücke ist ursprünglich in den Tropen beheimatet, breitet sich aber seit Jahrzehnten auch immer mehr in Europa aus, seit einigen Jahren auch in Deutschland. Sie profitiert in erster Linie vom Klimawandel, also von milderen Wintern und wenn die Temperaturen in der Nacht nicht unter 20 Grad sinken. Zukünftig dürfte es laut Heiermann daher auch mehr Tigermücken in Deutschland geben. Vom vielen Niederschlag profitieren hingegen vor allem die sogenannten Überschwemmungsmücken“, sagt er.

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„Auch wenn sie für den Menschen lästig sind, haben Mücken doch eine wichtige Aufgabe im Ökosystem“, betont Heiermann. Sie stehen in der Nahrungskette weit unten, Spinnen, Fledermäuse und andere Tiere ernähren sich von den vermeintlichen Plagegeistern. Dass es in diesem Jahr also in vielen Regionen Deutschlands mehr Mücken geben könnte als sonst, ist für andere Lebewesen im Ökosystem durchaus keine schlechte Nachricht.

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