In der Nähe von Zürich hat am Donnerstag ein dringender Pestizid-Einsatz gegen den Japankäfer begonnen.
Dort war vor wenigen Tagen die erste Population dieses eingeschleppten Schädlings nördlich der Alpen entdeckt worden. Einzelne Tiere waren in der Vergangenheit auch schon in Deutschland und anderen Ländern gefunden worden. Die Käfer können Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten kahlfressen. Wenn die Population nicht vernichtet werde, drohe eine Ausbreitung in Europa, berichteten Spezialisten der Baudirektion Zürich Reportern bei einer Begehung des betroffenen Gebiets.
Vom Japankäfer befallene Pflanzen können absterben
Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt aus Asien. Er kann große Schäden in der Landwirtschaft und Privatgärten anrichten. "Er ernährt sich von rund dreihundert Pflanzen aus diversen Pflanzenfamilien", teilte die Baudirektion Zürich mit. "Dazu zählen viele landwirtschaftliche Kulturen wie Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden. Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück, die Pflanze wird stark geschwächt oder stirbt sogar ab. Die Larven des Käfers schädigen Wiesen und Rasenflächen, indem sie die Graswurzeln fressen. Das führt dazu, dass die Pflanzen absterben und der Rasen braun wird."
Die Schweiz überwacht seit Jahren die Ausweitung von Schädlingen. Sie hat die Japankäfer durch aufgestellte Lockstofffallen in Kloten entdeckt. Das liegt rund zehn Kilometer nordöstlich von Zürich und rund 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In der Schweiz wurde der Schädling erstmals 2017 im Kanton Tessin im Süden entdeckt. (dpa/tar)
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