Gelblich-brauner Körper und Stielaugen? Klingt nach einer normalen Schnecke. Dabei ist die Phuphania crossei etwas ganz Besonderes. Sie leuchtet!

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Wer durch Thailands Natur wandern und aus dem Augenwinkel ein grünes Licht entdecken sollte, der muss sich nicht fragen, ob er halluziniert. Denn in dem südostasiatischen Land ist eine ganz besondere Schnecke beheimatet, die Phuphania crossei. Sie wirkt eigentlich wie eine typische Vertreterin der Weichtiere – würde sie nicht grünlich leuchten!

Phuphania crossei, eine einzigartige Schnecke

Die Schnecke lebt laut der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ausschließlich in den tropischen Wäldern Thailands – im zentralen Teil und im Dong Phayayen–Khao Yai Waldkomplex, der seit 2005 zum Unesco-Welterbe gehört. Auch ihr Name ist auf die Region zurückzuführen, auf die Phu-Phan-Berge, um die herum es mehrere Nationalparks gibt.

Es handelt sich bei der Phuphania crossei demnach um eine luftatmende Landschnecke, die zur Familie der Dykiidae gehört. Die Art ist jedoch einzigartig, denn die Schnecken produzieren ein biolumineszentes Licht und leuchten daher durchgehend grünlich. Dies wurde zum ersten Mal im vergangenen Jahr nachgewiesen.

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Erst die zweite leuchtende Landschnecke

Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung beschreibt die Landschnecke als "lebenden Leuchtstab". Die Phuphania crossei ist nicht nur so besonders, weil leuchtende Weichtiere ausgenommen von Kopffüßern im Vergleich recht selten und meist im Meer anzutreffen sind. Zuvor war außerdem nur die ebenfalls im südostasiatischen Raum verbreitete Quantula striata als leuchtende Landschnecke bekannt gewesen.

Die Tiere besitzen für gewöhnlich einen gelblich-braunen Körper, einen dunkelgräulichen Kopf, Augenstäbchen und ein mittelgroßes bis größeres, bräunliches Gehäuse. Das grünliche Licht komme aus Leuchtzellen am vorderen Teil des Fußes der Landschnecke. Das grüne Leuchten sei zwar schwach, aber mit dem menschlichen Auge sowohl tagsüber als auch in der Nacht sichtbar.

Leuchtende Schnecke wird Weichtierbotschafterin

All diese Besonderheiten haben dem "lebenden Leuchtstab" sogar zu einem Titel verholfen. Die Phuphania crossei ist bei einer öffentlichen Abstimmung im Internet zum "Internationalen Weichtier des Jahres 2024" gewählt worden.

Gut zu wissen

  • Der Wettbewerb wurde im Jahr 2020 vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, dem LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) und Unitas Malacologica, der internationalen Gesellschaft für Molluskenforschung, initiiert und fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt.

Die schillernde Weichtierbotschafterin konnte sich deutlich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Mit mehr als der Hälfte der Stimmen behauptete sie sich gegen eine Muschel, zwei andere Schneckenarten und einen Tintenfisch.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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