Pünktlich zum Herbst wird es draußen zunehmend ungemütlich. Das finden auch die Spinnen und flüchten sich dorthin, wo es trocken ist - in unsere Häuser. Wer lieber auf achtbeinige Mitbewohner verzichten möchte, sollte ein paar Hinweise beachten.

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Eine Spinne im Zimmer löst bei manchen Kreischattacken und furchtbaren Ekel aus. Da kommt es natürlich ungelegen, dass die Tiere zum Herbstbeginn zunehmend die Nähe des Menschen suchen. Denn in den Häusern finden sie eine trockene Unterkunft, in der sie überwintern können.

Viele schlagen gleich zu

Wenn es ihnen zu kalt wird, verfallen einige Spinnen in Winterstarre oder bauen sich Höhlen. Andere wie die Hauswinkelspinne, die Herbstspinne oder die Zitterspinne ziehen in der kalten Jahreszeit in unsere Heime ein. Dort jagen sie einigen von uns einen ordentlichen Schreck ein: Laut einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2005 schlägt jeder fünfte Ostdeutsche eine Spinne sofort tot, im Westen sind immerhin noch 17 Prozent dazu bereit, das Tier umgehend zu töten.

Doch man sollte nicht gleich zu Pantoffel, Zeitung oder gar Staubsauger greifen. Für manche sehen die Spinnen eklig aus - die Hauswinkelspinne zum Beispiel ist relativ groß und dicht behaart. Zitterspinnen leben dagegen dank ihres zarten Körperbaus sogar meist unentdeckt in unseren Wohnungen.

Sie sind aber gleichzeitig sehr nützlich, schließlich fressen sie viele Insekten wie Stechmücken und Stubenfliegen, wie der Naturschutzbund (Nabu) in Düsseldorf erläutert. Sie haben damit eine wichtige regulierende Funktion in der Natur.

Überhaupt produzieren die mitteleuropäischen Spinnenarten ein für den Menschen relativ ungefährliches Gift. Ihre Giftklauen sind auch zu kurz, um dem Menschen gefährlich zu werden.

Lieber retten oder im Vorfeld Schutz aufbauen

Der Nabu rät daher, die Spinnen lebendig ins Freie zu bringen. Dazu muss man die Tiere nicht berühren. Am besten einfach ein Glas drüberstülpen und ein Papier zwischen Wand und Tier schieben. So kann die Spinne nicht mehr aus dem Glas entwischen und lässt sich darin vorsichtig nach draußen befördern.

Das rettet die Achtbeiner sogar vor einer weiteren Gefahr. Denn sie sind nicht an das Leben in menschlichen Behausungen angepasst und sterben, wenn durch das Heizen im Herbst die Luftfeuchtigkeit sinkt.

Umgekehrt kann man die Spinnen natürlich auch durch Fliegengitter vor den Fenstern, Duftsäcken oder Aromaölen vor dem Eindringen in die Wohnung abhalten. Wer dunkle Ecken darüber hinaus noch regelmäßig putzt und dadurch für die Tiere unattraktiv macht, ist ohnehin so gut wie sicher vor ungebetenen Mitbewohnern.

(dpa/sag)

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