- Der Manchinelbaum gilt als der giftigste Baum der Welt.
- Warum? Nun, er ist so giftig, dass Sie nicht einmal unter ihm Schutz suchen möchten, wenn es regnet.
- Gerät der Saft in Ihre Augen, können Sie sogar vorübergehend erblinden.
Auf Bildern sieht der Manchinelbaum (Hippomane mancinella) eigentlich ganz harmlos aus. In den Florida Everglades und an der Karibikküste werden seine Früchte liebevoll "Strandäpfel" genannt. Der spanische Spitzname trifft es allerdings weitaus besser: Manzanilla de la muerte (dt. Äpfelchen des Todes).
Seit über zehn Jahren hat der Manchinelbaum einen festen Platz im "Guinness World Records"-Buch. Er gilt als der giftigste Baum der Welt. Sein Saft, der in jedem Teil der Pflanze enthalten ist, verursacht bei Kontakt mit der Haut Entzündungen und Blasen. Gelangt dieser in die Augen, kann man daran sogar vorübergehend erblinden.
Ein einziger Biss in eine der grünen, kleinen Früchte, die an einen Apfel erinnern, kann zum Tod führen. Auch beim Verzehr bilden sich Blasen und Betroffene berichten von starken Schmerzen sowie extremen Schwierigkeiten beim Schlucken.
Damit Unwissende sich von Baum und dessen Frucht fernhalten, wird der Stamm mittlerweile häufig mit einem roten Streifen markiert oder mit einem Warnschild versehen.
Rauch von brennendem Manchinelbaum kann zu vorübergehender Erblindung führen
Doch das ist noch längst nicht alles: Ihre Haut muss nicht einmal direkten Kontakt mit der Pflanze haben. Der Baum ist so giftig, dass Sie sich nicht darunter aufhalten sollten, wenn es regnet. Berühren Regentropfen, die nur ein wenig Saft enthalten, die Haut, bilden sich bereits Blasen.
Das liegt am Naturstoff Phorbol. Mehreren Studien zufolge ist dieser wahrscheinlich der Grund dafür, warum der Saft solche schweren Entzündungen auslöst. Und da Phorbol nicht wasserlöslich ist, ist das Gift auch bei Regen gefährlich.
Wenn ein solcher Baum verbrannt wird, ist es ebenfalls ratsam, schnellstens das Weite zu suchen. Gelangt der entstehende Rauch in die Augen, kann das zu einer vorübergehenden Erblindung führen.
Florida: Eingeborene tränken Pfeile in Saft des Baumes
Bereits vor einigen Jahrhunderten war den Menschen die Wirkung des Gifts bekannt. Den Überlieferungen zufolge traf im Jahr 1521 den Spanier Juan Ponce de León in einer Schlacht in der Nähe des Charlotte Harbor (Florida) ein Pfeil.
Die Eingeborenen hatten diesen in dem Gift des Manchinelbaumes getränkt. León überlebte den Angriff nicht, er verstarb kurze Zeit später.
Verwendete Quellen:
- University of Florida: Manchineel Tree - Beware!
- Guinness World Records: Most dangerous tree
- The BMJ: Eating a manchineel "beach apple"
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