A23a hängt wohl an seinem Dasein: Erst klemmte der Eisgigant jahrzehntelang am Meeresboden fest, nun tanzt er auf einem gewaltigen Strudel. Vom Schmelzen im Südatlantik hält er sich so weiter fern.

Mehr zum Thema Natur & Umwelt

Der derzeit größte Eisberg weltweit hängt wohl in einem riesigen Wasserstrudel fest. Der A23a genannte Koloss dreht sich seit Monaten im Südpolarmeer um sich selbst, wie Satellitenaufnahmen zeigen. Womöglich könne der Eisberg der sogenannten Taylorsäule jahrelang nicht entkommen, heißt es beim britischen Sender BBC unter Berufung auf Experten.

Das verhindert allerdings auch, dass der Koloss getragen von Meeresströmungen wärmere Gefilde erreicht und rascher schmilzt. "A23a ist der Eisberg, der sich einfach weigert zu sterben", zitiert die BBC den Polarexperten Mark Brandon von der Open University.

Eine Satellitenaufnahme zeigt den weltgrößten Eisberg A23a. © picture alliance / ZUMAPRESS.com/NASA Earth

Eisberg hing jahrzehntelang am Meeresboden fest

A23a hatte sich 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis in der Antarktis gelöst, hing aber noch jahrzehntelang am Meeresboden fest. Nach dem Loslösen im Jahr 2000 legte er zeitweise eine Art Spurt hin um nun wieder an einer Stelle zu verharren.

Nahe den Südlichen Orkneyinseln nordöstlich der Antarktischen Halbinsel dreht er sich täglich um etwa 15 Grad gegen den Uhrzeigersinn, wie das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey auf der Plattform X mitteilte. Für eine Runde braucht A23a also 24 Tage.

Der Eisberg ist rund 4.000 Quadratkilometer groß, rund 4,5-mal so groß wie Berlin. Inzwischen haben Wellen und Witterung riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt, wie Aufnahmen von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions von Mitte Januar zeigen.

Höhlenartige Vertiefungen sind in dem Eisberg zu sehen. © picture alliance / Cover Images/Tarkan A Bilge/British Antarctic Survey

Üblicherweise gelangen Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor der europäischen Raumfahrtagentur Esa zufolge in den Südatlantik und schmelzen weg. (dpa/bearbeitet von tas)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.