Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice haben das Hepatitis C-Virus entdeckt. Dieses Jahr bekommen sie dafür einen Nobelpreis.
Bislang sind fünf verschiedene Virustypen als Auslöser einer Leberentzündung (Hepatitis) bekannt. Sie werden über die Nahrung, Blut oder durch Sex übertragen. Die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus ist in diesem Jahr einen Nobelpreis wert. Wo ist der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Hepatitis-Typen?
Hepatitis A:
Das Virus kann über verunreinigte Nahrungsmittel und Wasser übertragen werden, aber auch von Mensch zu Mensch überspringen. Während es in ärmeren Ländern recht häufig ist, gibt es in Deutschland nur sporadische Ausbrüche, meist durch Speisen in Gemeinschaftseinrichtungen. Die Infektion verläuft akut, heilt gewöhnlich ohne Folgen von selbst aus und wird selten chronisch. Es gibt eine Impfung, die vor allem für Fernreise-Ziele empfohlen wird.
Hepatitis B:
Der Erreger wird vor allem über Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Hauptsächlich erfolgt die Ansteckung über Sexualverkehr oder von einer infizierten Mutter auf ihr Baby. Weitere Ansteckungsquellen sind verunreinigte Drogen-Nadeln, Hygienemängel im medizinischen Bereich oder auch bei Piercings und Tätowierungen. Die Infektion heilt in den meisten Fällen schnell von selbst aus. Kinder, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem entwickeln dagegen häufiger eine chronische Erkrankung wie Leberzirrhose und -krebs. Es gibt eine Impfung.
Hepatitis C:
Das Virus wird über infiziertes Blut übertragen. Ansteckungsgefahr besteht etwa beim Drogenspritzen, bei Operationen, Tätowierungen, Piercings oder Akupunkturen. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, aber relativ selten. Die akute Infektion kann von selbst ausheilen, meistens wird sie jedoch chronisch.
Nach 20 bis 30 Jahren kommt es bei bis zu einem Drittel der Betroffenen zu Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs. Durch die heutigen Therapien ist die Infektion heilbar. Es gibt keine Schutzimpfung.
Hepatitis D:
Das Virus ist unvollständig und alleine nicht vermehrungsfähig. Es benötigt die Hülle des Hepatitis-B-Virus. Deshalb können sich nur Menschen infizieren, die bereits Hepatitis B haben - oder die Ansteckung erfolgt gleichzeitig mit beiden Typen.
Hepatitis E:
Der Erreger wird vor allem durch Trinkwasser und Lebensmittel übertragen, etwa durch unzureichend gegartes Schweine- und Wildfleisch oder durch Muscheln. Typ E galt hierzulande lange Zeit als selten. Seitdem häufiger auf diese Infektion getestet wird, steigen die gemeldeten Fallzahlen.
Die Infektion heilt gewöhnlich von selbst und wird meist nicht chronisch. Unter anderem für Leberkranke und immunschwache Menschen kann sie jedoch lebensgefährlich werden. (awa/dpa) © dpa
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