- Nicht nur die Menschen haben ihr Verhalten während der Corona-Pandemie angepasst.
- Auch Haustiere haben die Veränderungen wahrgenommen und sind teilweise sogar anhänglicher geworden.
- Dabei spielt auch die mentale Gesundheit des Tierbesitzers eine große Rolle.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben nicht nur weitreichende Auswirkungen auf die Menschen. Der wochenlange Lockdown im vergangenen Jahr hatte auch auf Haustiere teilweise einen erheblichen Einfluss.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of York und Lincoln haben herausgefunden, dass sich Verhalten und Wohlergehen von zahlreichen Haustieren während der Beschränkungen geändert haben. Insgesamt 67,3 Prozent der über 5.000 befragten Tierhalter in Großbritannien berichteten davon.
Darunter waren Besitzer von Hunden und Katzen, Pferden, Hasen, Frettchen, Meerschweinchen, Reptilien, Vögeln und Fischen.
Einige Tiere hatten mehr Energie und waren entspannter
Mehrere Teilnehmer der Studie berichteten beispielsweise davon, dass ihre Katze anhänglicher geworden sei. Auch beim Verhalten von Hunden registrierten sie positive Veränderungen, allerdings nicht so häufig wie bei Stubentiger. Negative Veränderungen hingegen beobachteten verhältnismäßig mehr Hundebesitzer.
Insgesamt 10 bis 15 Prozent der Besitzer erzählten davon, dass ihre Tiere mehr Energie hatten und häufiger spielen wollten. 20 bis 30 Prozent hatten das Gefühl, dass ihre Lieben entspannter waren.
Mindestens dreimal mehr Tierhalter berichteten eher von positiven als von negativen Entwicklungen der körperlichen Verfassung ihres Tieres. Auf etwa ein Drittel der Katzen und Hunde hatte der Lockdown hingegen keinen Einfluss.
Wegen Lockdown zu Corona-Zeiten: Besitzer verbrachten mehr Zeit mit ihren Tieren
Diese Veränderungen betrachteten die Forscherinnen und Forscher in Hinblick auf den neuen Alltag, das Verhalten und die mentale Gesundheit ihrer Besitzer.
Daniel Mills von der University of Lincoln erklärt: "Das Wohlergehen von tierischen Begleitern wird stark durch das Verhalten des Besitzers beeinflusst." Auch die physikalische und soziale Umgebung habe Einfluss darauf.
Während des Lockdowns im vergangenen Jahr hätten die Tiere vermutlich einige Veränderungen registriert. So seien viele Besitzer aufgrund von Homeoffice oder Urlaub längere Zeit zu Hause gewesen und ihre tägliche Routine habe sich geändert. Außerdem habe es wahrscheinlich auch beispielsweise weniger Besuche bei Hundeschulen oder Tierärzten gegeben.
Schlechtere mentale Gesundheit erhöht Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen
Die Autorin der Studie, Emily Shoesmith von der University of York, ergänzt: "Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine schlechtere mentale Gesundheit die Aufmerksamkeit erhöhen kann, die man seinem tierischen Begleiter schenkt."
Und ein gesteigertes Einfühlungsvermögen erhöhe wiederum die Veränderungen im Verhalten der Tiere - sowohl die positiven, als auch die negativen.
Dabei fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass die Tiere weniger negative Veränderungen in ihrem Verhalten oder Wohlergehen zeigten, wenn ihr Besitzer bereits vor dem Lockdown psychische Probleme gehabt hatte.
Haustierbesitzer hingegen, bei denen sich erst während des Lockdowns psychische Probleme entwickelt hatten, berichteten von mehr Veränderungen, sowohl positiven als auch negativen. "Das ist offensichtlich etwas, was wir berücksichtigen müssen, wenn es darum geht, was am besten für die Tiere ist, um die wir uns kümmern", so Mills.
Verwendete Quellen:
- University of York: Have cats become more affectionate in lockdown? New research shows the impact of the pandemic on pets
- MDPI: The Perceived Impact of The First UK COVID-19 Lockdown on Companion Animal Welfare and Behaviour: A Mixed-Method Study of Associations with Owner Mental Health
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