Wenn etwas misslingt, spricht man gerne von einem "Schlag ins Wasser". Aber wer hat wann zum ersten Mal ins Wasser geschlagen - und festgestellt, dass es nichts bringt? Wir klären Herkunft und Bedeutung von Sprichwörtern und Redewendungen.
Der "Schlag ins Wasser" gehört zu einem der beliebtesten Bilder in journalistischen Texten - vor allem, wenn es tatsächlich um Wasser geht.
Beispiel Schwimm-Weltmeisterschaft: "Ein Schlag ins Wasser: Deutsches Schwimm-Team abgesoffen", Beispiel Eröffnung der Freibadsaison: "Ein Sprung ins Nass wird kein Schlag ins Wasser sein", Beispiel Wetter: "Dezember war ein Schlag ins Wasser".
Nicht immer passt das Bild, denn ob man den Dezember als Misserfolg betrachten kann,wenn es viel regnet, ist zumindest fraglich.
Neben dem Misserfolg bezeichnet der Schlag ins Wasser auch eine sinnlose Handlung oder Aktion. Einer der ersten, der diese sinnlose Handlung ausgeführt haben soll, war der Perserkönig Xerxes I.
Er ließ nämlich angeblich das Meer auspeitschen, nachdem ein Sturm die Brücke, die er für seinen Angriff auf die Griechen über die Dardanellen hatte bauen lassen, zerstört hatte.
Ein vertaner Tag ist wie ein Schlag ins Meer
In ihrer jetzigen Form wird die Metapher vor allem seit dem 19. Jahrhundert verwendet.
Ähnlich lautende Formen sind jedoch früher belegt, etwa bei dem mittelalterlichen Lyriker Walther von der Vogelweide in seiner "Alterselegie": "Wenn ich denke an so manchen wunderbaren Tag, der mir in den Händen vergangen ist, wie in das Meer ein Schlag: / Immer mehr: Oh weh!"
Oder bei dem katholischen Prediger Abraham a Sancta Clara, der in "Von Tisch- und Maulfreunden" um 1800 schrieb: "Sich auf solche zu verlassen so viel ist, als ins Wasser schlagen".
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