Ist Deutschland ein Land der Miesepeter? Im Weltglücksreport belegt die Bundesrepublik Platz 17 - zwei Plätze schlechter, als noch im letzten Jahr. Deutlich glücklicher sind die Finnen und landen erneut ganz vorne. Woran mag das liegen?

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Finnland hat es in einem UN-Ranking zum zweiten Mal in Folge zum glücklichsten Land der Welt gebracht. Deutschland hingegen ist dieses Jahr sogar noch ein kleines Stück von Platz 15 auf Platz 17 abgerutscht. Das besagt der neue Weltglücksreport, der am Mittwoch präsentiert wurde.

Skandinavier sind glückliche Menschen

Generell geht es in Skandinavien den Menschen besonders gut, wie der am "Weltglückstag" bei den Vereinten Nationen (UN) in New York veröffentlichte Bericht zeigt: Dänemark rangiert auf Platz zwei, gefolgt von Norwegen und Island. Die USA landen auf Platz 19, also knapp hinter Deutschland.

Am unglücklichsten sind die Menschen im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik und in Afghanistan.

Was macht die Finnen so glücklich? In Helsinki erhält man auf diese Frage unterschiedliche Antworten. Eine Mutter, die ihr Neugeborenes über den Platz vor dem Dom der finnischen Hauptstadt schiebt, sagt: "Wir leben einfach in einem großartigen Land mit einer wunderschönen Natur. Das Bildungssystem ist sehr gut, alles ist sauber und sicher."

Im hippen Stadtteil Kallio - dem Berlin-Friedrichshain Helsinkis - macht eine 29-jährige Kellnerin in einem Café neben den vielen grünen Plätzen der Hauptstadt und der sauberen Luft auch andere Faktoren aus: "Wir wissen, wie man allein ist und auf seine eigenen Freiräume achtgibt. Wir haben unsere Saunas. Wir trinken am meisten Kaffee." Nach einer kurzen Pause ergänzt sie: "Und Alkohol. Aber das macht uns nicht glücklich, glaube ich."

156 Länder im Vergleich

Der Glücksreport basiert auf Gallup-Umfragen, die im Laufe von drei Jahren erstellt wurden, und vergleicht 156 Länder. Die Bürger wurden gefragt, wie glücklich sie sich selbst fühlen. Zudem wurden Faktoren wie Bruttoinlandsprodukt, Lebenserwartung und Korruption in Regierung und Wirtschaft berücksichtigt.

Diesmal konzentriert sich der Bericht auf das "Glück in der Gemeinschaft" - und wie soziale Medien und Technologie, soziale Normen, Konflikte und die Regierungspolitik das Glück des Einzelnen beeinflussen.

Eines der Wörter, die die Finnen am besten beschreiben, ist "Sisu". Das lässt sich am ehesten mit "Beharrlichkeit" übersetzen, mit der die Finnen unter anderem ihr raues Klima meistern. Das finnische Glück fußt zudem auf sozialer Sicherheit und den Möglichkeiten, sich selbst stets neu erfinden zu können. Jeder ist gleich, niemand wird ausgeschlossen. (dar/dpa)

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