Ein Team von Archäologen versucht seit Juni, das Mysterium um rund 170 Steinhügel am Grund des Bodensees zu lösen. Jetzt haben die Forscher herausgefunden, dass die rätselhaften Gebilde deutlich älter sind, als bislang angenommen.
Die rätselhaften rund 170 Steinhügel auf dem Grund des Bodensees vor dem Schweizer Ufer sind nach Angaben von Forschern viel älter, als bisher vermutet worden war. Sie haben herausgefunden, dass die Hügel nahe Uttwil (Kanton Thurgau) in der Jungsteinzeit vor etwa 5.500 Jahren aufgeschüttet wurden, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA am Freitag unter Berufung auf das Thurgauer Amt für Archäologie berichtet.
Möglicherweise gehörten die Steinhügel zu Pfahlbauten, die ebenfalls tief unter Wasser liegen und noch der Entdeckung harrten, erklärte das Amt. Ein Tauchteam habe einen zwei Meter breiten Profilstreifen freigelegt. Mehrere, teilweise mit Beilen behauene Bauhölzer aus Pappel- und Eschenholz bestätigten, dass die Steinhügel von Menschen errichtet worden seien.
Forschung geht weiter
In den nächsten Monaten wird das Amt die Dokumentation der Funde unter Wasser und die noch ausstehenden Analysen abschließen. Ein internationales Forscherteam soll die Resultate dann evaluieren und in einer wissenschaftlichen Publikation präsentieren.
Die Steinhügel waren 2015 vom Institut für Seenforschung in Langenargen (Bodenseekreis) bei Tiefenvermessungen zwischen Romanshorn und Bottighofen entdeckt worden. Die Hügel haben jeweils einen Durchmesser von 15 bis 30 Metern und befinden sich in regelmäßigen Abständen in einer Reihe in Ufernähe, rund viereinhalb Meter unter Wasser. (dpa/mcf)
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