Die Tierheime in Deutschland sind vielerorts überfüllt, der illegale Welpenhandel boomt weiterhin und immer mehr Menschen schaffen sich unüberlegt einen Vierbeiner an. Dementsprechend wollen aber auch immer mehr Halter ihren Hund plötzlich wieder loswerden. Tierärzte sollen dabei illegal helfen, zeigen Recherchen.

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Wenn ein Hund beim Tierarzt eingeschläfert wird, hat das meist einen traurigen, aber nachvollziehbaren Hintergrund. In der Regel sind die Fellnasen unheilbar krank oder verletzt, leiden unter starken Schmerzen oder sind extrem alt und schwach. In solchen Fällen sind Tierärzte befugt, die Vierbeiner einzuschläfern.

Gesunde Hunde per Spritze zu töten, ist den Ärzten in Deutschland allerdings per Gesetz untersagt. Die Macher einer ARD-Fernsehsendung stießen nun aber während ihrer Recherchen zum Hunde-Boom auf unsagbare Zustände. In deutschen Tierarztpraxen sollen demnach auch gesunde Hunde eingeschläfert werden.

Tierheime sind überfüllt

In der ARD-Sendung "Reschke Fernsehen" widmete sich Journalistin Anja Reschke vor einiger Zeit dem Thema Hund. Sie erklärte, wie das Geschäft mit den Vierbeinern in Deutschland spätestens seit der Corona-Pandemie regelrecht boomt und hinter den niedlichen Fellnasen oftmals schmutzige Machenschaften, Tierleid und der illegale Welpenhandel stecken.

Weil immer mehr Menschen nach der Anschaffung ihres Hundes feststellen, dass das Tier doch nicht so gut in den Alltag passt, mehr Geld als erwartet kostet oder deutlich pflegeintensiver als vermutet ist, müssen die Fellnasen plötzlich wieder gehen. Durch die Vielzahl solcher Fälle sind jedoch drei Viertel aller Tierheime in Deutschland restlos belegt, so Reschke.

Tierärzte schläfern angeblich gesunde Hunde ein

In den Tierheimen können die Halter ihre Hunde somit oftmals nicht loswerden. Immer wieder werden die Tiere deshalb herzlos ausgesetzt, teilweise sogar qualvoll getötet. Ein anderer Weg führt laut der ARD-Recherchen aber über die Tierarztpraxen im Land. Einzelne Praxen würden die Hunde auf Wunsch der Halter einschläfern, obwohl die Vierbeiner kerngesund sind.

Eine ehemalige Mitarbeiterin einer Tierarztpraxis gab in der Sendung ein anonymes Interview und erklärte, dass die Ärzte dem Wunsch der Halter oftmals nachkommen würden, weil sie befürchten, dass die Fellnasen sonst auf grausame Weise getötet werden könnten.

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Wie groß dieses Problem in Deutschland tatsächlich ist, lässt sich nur schwer feststellen. Klar ist aber, dass immer mehr Menschen in den vergangenen Jahren die Verantwortung gegenüber ihrem Haustier nicht mehr ausreichend anerkennen und teilweise herzlos handeln.  © Deine Tierwelt