Mit ein wenig Training sind Katzen in der Lage, eine Menge Tricks zu lernen. Auf manche Vorführung würden Katzenhalter allerdings gerne verzichten – zum Beispiel aufs unerwünschte Öffnen von Türen. Dann das kann unangenehme Folgen haben.
Mag sein, dass Katzen nicht so viele Tricks beherrschen wie Hunde, das bedeutet aber nicht, dass sie weniger klug sind. Es ist eher so, dass sie seltener Lust zum gemeinsamen Einstudieren haben. Sie sind unabhängiger und haben ein geringeres Interesse daran, ihren Menschen unbedingt gefallen zu wollen und mit ihnen zu interagieren.
Das lässt sich vor allem bei Freigängerkatzen beobachten. Auf sie strömt täglich eine Flut von Eindrücken ein, wenn sie ihr Revier durchstreifen. Sie sind körperlich wie auch geistig ausgelastet, während so mancher Wohnungskatze eher langweilig ist und sie sich freut, wenn Abwechslung geboten ist. Dazu zählen gemeinsame Spiele oder das Einüben von Tricks.
Wissenschaftliche Studien haben interessante Intelligenz-Aspekte bei Katzen nachgewiesen: Sie erkennen ihren eigenen Namen, können Stimmen unterscheiden und sich monatelang an Orte und Verstecke erinnern. Mit ihren kognitiven Fähigkeiten haben sie auch kein Problem damit, Tricks zu erlernen. Hierzu zählen zum Beispiel "Pfötchen geben", "High Five", "Männchen machen", "Sitz", "Fuß", "Slalom" oder eine Drehung.
Als Lernmethode musst Du Deine Katze entweder behutsam und mit Hilfe von Leckerlis in eine bestimmte Position bringen oder sie schaut es bei Dir ab. Genau das kann aber nicht nur bei "High Five" oder "Slalom" vorkommen, sondern auch beim Öffnen einer Tür!
Warum öffnen Katzen Türen?
Viele Katzen mögen keine geschlossene Türen. Das machen sie durch lautes Miauen auch sehr deutlich. Wahrscheinlich ist es wie bei einem kleinen Kind, das genau das möchte, was es gerade nicht darf. Die Katze ist neugierig, was in dem verschlossenen Raum wohl versteckt sein könnte. Außerdem behagt es ihr wahrscheinlich nicht, dass ein Teil ihres Reviers für sie unzugänglich ist.
Vielleicht handelt es sich ja auch um das Bad oder das Schlafzimmer, das Du gerne für Dich hättest. Dafür hat nicht jede Katze Verständnis und macht dann zum Beispiel durch Kratzgeräusche darauf aufmerksam, dass sie gerne eintreten würde. Besser Du machst keine Ausnahmen, sonst ist ein derartiges Verhalten schwer abzugewöhnen.
Wie öffnet eine Katze eine Tür?
Katzen sind gute Beobachter, was von Vorteil ist, um ihnen einen Trick beizubringen. Diese Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, eine Situation aufnehmen und lösen zu können, ist eine großartige Intelligenzleistung. Katzen sind in der Lage, die Türklinke mit dem Öffnen und Schließen einer Tür in Verbindung zu bringen. Also springen sie hoch und drücken mit ihren Pfoten die Klinke herunter – und schon ist die Tür offen.
Es gibt sogar Katzen, die einen Wasserhahn bedienen können. Das kann ebenso gefährlich werden, wie das Öffnen einer Haustür. In diesem Fall könnte die Katze entwischen und sich großen Gefahren aussetzen.
Wie gewöhne ich meiner Katze das Türenöffnen ab?
Ob es nun um ein wenig Privatsphäre geht, die Katze nicht die Tür zur Speisekammer öffnen soll oder Du verhindern möchtest, dass sie nach draußen rennt – es gibt viele gute Gründe, einer Katze das Öffnen von Türen abgewöhnen zu wollen. Mit Schimpfen wirst Du wenig Erfolg haben, schließlich kannst Du nicht ständig alle Türen überwachen.
Die einfachste und kostengünstigste Lösung ist, die Türgriffe anders zu montieren. Stehen diese nicht waagrecht, sondern nach oben, ist kaum mehr eine Katze in der Lage, die Klinke nach unten zu drücken. Und wenn doch, dann montiere den Türgriff so, dass er nach unten steht. Das ist dann zwar auch für Dich etwas umständlich zum Öffnen, aber eine Katze hat in diesem Fall keine Angriffspunkte mehr.
Eine weitere Möglichkeit sind runde Türknäufe. Manche Katzenhalter verwenden auch ein Abschreckspray oder ein doppelseitiges Klebeband, empfiehlt "PetFirst". Du kannst auch etwas unter den Griff stellen, das die Katze vom Hochspringen abhält. Das gleiche könnte auch mit einer Folie am Boden klappen. – Aber pass auf, dass niemand dabei ausrutscht.
Die meisten Katzenhalter entscheiden sich jedoch dafür, die Türklinke senkrecht zu montieren. Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber fast alle Katzen sehen nach einiger Zeit ein, dass sich das eigenständige Öffnen von Türen hiermit erledigt hat.

Wichtig ist auch, dass sich Deine Katze wohl fühlt und Zugang zu allen wichtigen Ressourcen wie ihrem Wassernapf und Katzenklo hat. Laste Deine Katze außerdem mit einem ausgiebigen Spiel aus, damit sie nicht auf dumme Ideen kommt. Du kannst ihr außerdem wieder abtrainieren, Türen zu öffnen. Immer, wenn sie nicht an die Tür geht, belohne sie mit einem Leckerli. So lernt sie, dass es sich lohnt, der Tür fernzubleiben. © Deine Tierwelt