Seit Mitte Dezember wird der Stern Beteigeuze immer schwächer. Das könnte darauf hindeuten, dass bald sein Ende erreicht ist und er explodiert. Es wäre ein Ereignis, wie es die Menschheit nur sehr selten zu sehen bekommt.

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Der Orion ist derzeit das Leitsternbild unseres Winterhimmels. Ein heller, rötlicher Stern namens Beteigeuze deutet die östliche Schulter des mythischen Himmeljägers an. Eigentlich gehört Beteigeuze zu den sieben hellsten Sternen an unserem Himmel.

Seit Mitte Dezember hat seine Kraft allerdings deutlich nachgelassen. Die Daten veröffentlichten Wissenschaftler der Villanova University unter dem Titel "The Fainting of the Nearby Red Supergiant Betelgeuse".

Supernova in der Milchstraße ist ein seltenes Ereignis

Das könnte darauf hindeuten, dass der Stern demnächst in einer riesigen Explosion, einer sogenannten Supernova, zerrissen wird. Eine Supernova ist die größte Explosion, die in unserem Weltraum stattfinden kann.

Ein Stern explodiert, wenn das Ende seiner Lebenszeit erreicht ist. So wie bei Beteigeuze. Er gehört zu den roten Überriesen, die schnell leben und jung sterben. Sie erschöpfen ihren Vorrat an Wasserstoff in unter 10 Millionen Jahren.

Wenn dieser Vorrat erschöpft ist, strömen Teile der Masse in den Kern des Sterns. Der Kern ist so schwer, dass er seiner eigenen Anziehungskraft nicht mehr widerstehen kann. Der Kern bricht zusammen, was eine Supernova zur Folge hat.

Solche Ereignisse kommen häufig in entfernten Galaxien vor, allerdings nur selten in unserer eigenen. Die letzte Supernova in der Milchstraße wurde im 17. Jahrhundert beobachtet.

Beteigeuze ist 700 Lichtjahre entfernt

Wann der Stern genau explodieren wird, ist unklar. Es könnte erst in 100.000 Jahren so weit sein - oder gerade in diesem Augenblick passieren. Vielleicht hat es die Supernova aber auch schon längst gegeben. Beteigeuze ist knapp 700 Lichtjahre von der Erde entfernt. Wir würden also erst 700 Jahre nach der Explosion wissen, dass sie stattgefunden hat.

Eine Gefahr stellt die Supernova nicht für uns dar, da wir weit genug von der Explosion entfernt sind. Sehen könnten wir sie von der Erde aus dennoch. Der Stern würde für viele Monate der hellste am Himmel sein und hundert Mal stärker leuchten als die Venus. Damit würde man ihn sogar tagsüber sehen.

Laut dem Nachrichtensender CNN ist es allerdings unwahrscheinlich, dass die verminderte Helligkeit des Sterns ein Vorzeichen für eine bevorstehende Supernova ist. Beteigeuzes Helligkeit hat in den letzten Jahrhunderten bereits mehrfach variiert. Die Wissenschaftler werden den Stern in den kommenden Monaten genau beobachten, um herauszufinden, ob er weiterhin an Helligkeit verliert. (ff)

Verwendete Quellen:

  • The Astronomer's Telegram: "The Fainting of the Nearby Red Supergiant Betelgeuse"
  • NASA: "What Is a Supernova?"
  • CNN: "Why the world is waiting for Betelgeuse to go supernova"
  • ScienceAlert: "Betelgeuse Looks Fainter Than Usual. Could It Mean It's About to Go Supernova?"
  • dpa

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