Neuer Rückschlag für Japans Weltraumambitionen: Auf einer Raketentest-Station im Süden des Landes ist am Dienstag ein riesiges Feuer ausgebrochen.

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In Japan ist erneut ein Triebwerk für die kleine Trägerrakete Epsilon S während eines Tests in Flammen aufgegangen. Es sei niemand verletzt worden, teilte Japans Raumfahrtbehörde Jaxa mit. Die Ursache für den Brand im Tanegashima Space Center in der südlichen Präfektur Kagoshima werde untersucht.

Fernsehbilder zeigten große Feuerbälle und Rauchschwaden, die vom Weltraumbahnhof Tanegashima aufstiegen. Journalisten, die etwa 900 Meter entfernt waren, berichteten von einer gewaltigen Explosion kurz nach Beginn eines Verbrennungstests. Verletzte gab es bei dem Brand aber nicht.

Explosion nach Raketen-Test: Ursache festzustellen, wird mehrere Monate dauern

Die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa erklärte, die Unfallursache werde nun untersucht. Es werde "mindestens einige Monate" dauern, die Ursache festzustellen, Anpassungen vorzunehmen und einen neuen Verbrennungstest anzusetzen, sagte der Projektleiter Takayuki Imoto.

Zuvor hatte die Jaxa der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, während des Verbrennungstests sei eine "Abnormalität" aufgetreten. Die japanische Zeitung "Asahi Shimbun" berichtete, der Plan der Behörde, bis März eine Epsilon-S-Rakete zu starten, sei nun nahezu unmöglich.

Nicht der erste Fehlschlag für Jaxa

Japans Weltraumambitionen wurden zuletzt von einer ganzen Reihe von Fehlschlägen zurückgeworfen. Im Juli endete der Test einer Epsilon-S-Rakete 50 Sekunden nach dem Start mit einer Explosion. Im April vergangenen Jahres stürzte eine Mondlandefähre des japanischen Start-Ups Ispace auf der Mondoberfläche ab.

Vergangenen Januar glückte dann aber eine weiche Landung der japanischen Raumsonde Slim auf dem Mond. Erfolgreiche Mondlandungen waren zuvor nur den USA, der Sowjetunion, China und Indien gelungen. Im Februar gelang nach einem Fehlschlag dann auch ein Start der neuen japanischen Trägerrakete H3.

Im März kam es zu einer neuen Panne, als der Flug einer neuen japanischen Weltraumrakete mit einem Testsatelliten kurz nach dem Start mit einer gewaltigen Explosion endete. Bei der Kairos-Rakete des japanischen Privatunternehmens Space One wurde damals wenige Sekunden nach dem Start der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.

Jaxa entwickelt die Epsilon S als Nachfolger der Epsilon-Serie, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf dem wachsenden Markt für Satellitenstarts zu verbessern. Die erste Rakete der Serie startete 2013. Es folgten zunächst erfolgreiche Starts mit fünf weiteren Modellen, bevor Jaxa nach dem Abheben einer Epsilon-6-Rakete vor zwei Jahren die Selbstzerstörung auslösen musste, da die Rakete von ihrer vorgesehenen Flugbahn abgewichen war. (AFP/dpa/bearbeitet von ank)

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