Die Nasa kann einen großen Erfolg feiern: Der Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) hat seinen ersten erdgroßen Exoplaneten mit dem vorläufigen Namen TOI 700 d gefunden. Er liegt in der habitablen Zone um seinen Mutterstern TOI 700. Ob Leben auch wirklich auf dem Planeten existieren kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

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Das All ist um mehrere Exoplaneten reicher: Daten des Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der Nasa haben die Existenz von mehreren Himmelskörpern gezeigt, die den etwa 100 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg TOI 700 umkreisen. Eines dieser Objekte, TOI 700 d, sticht dabei besonders heraus. Es liegt in der habitablen Zone des Sterns – in welcher Leben potenziell möglich wäre – und weist in etwa die Größe der Erde auf. Bislang sind nur sehr wenige Planeten mit ähnlichen Voraussetzungen entdeckt worden.

So wurde TOI 700 d entdeckt

Der Nasa-Satellit hatte dazu über 27 Tage immer wieder den gleichen Himmelsabschnitt beobachtet, um Lichtschwankungen der Sterne zu dokumentieren. Denn diese Schwankungen können auf die Existenz eines Planeten hinweisen. Bei dem Planetentransit genannten Phänomen umrundet der Planet seinen Mutterstern so, dass er sich vor die vom Beobachter sichtbare Sternenscheibe schiebt und dabei einen Bruchteil des Sternenlichts absorbiert. TESS wurde dafür entwickelt, genau diese Schwankungen aufzuzeichnen.

Doch die Entdeckung wäre fast durch einen Messfehler verhindert worden. Der untersuchte Mutterstern wurde zunächst fälschlicherweise als "sonnenähnlich" klassifiziert. Damit wurden die Planeten in der Berechnung heißer und größer, als sie in Wirklichkeit sind, wie Emily Gilbert, eine an der Untersuchung beteiligte Doktorandin der Universität Chicago, erklärt: "Als wir die Parameter des Sterns angepasst hatten, verringerte sich die Planetengröße und uns wurde klar, dass der äußerste Planet in etwa die Größe der Erde hatte und sich in der habitablen Zone befand."

Sind die Bedingungen für Leben auf dem Exoplaneten gegeben?

Nun bleibt noch eine Frage zu beantworten: Sind auf TOI 700 d die Bedingungen für Leben gegeben? Dazu sind weitere Untersuchungen nötig. Vor allem ist wichtig, mehr über Atmosphäre und Temperatur des Exoplaneten zu erfahren. Dazu haben Forscher des Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland 20 verschiedene Simulationen mit verschiedensten Parametern erstellt – angefangen von der reinen Ozeanwelt bis hin zu einer Topografie ähnlich der Erde. Die so ermittelten Daten liefern Forschern dann einen Hinweis, wie es wirklich auf dem Planeten aussehen könnte, wenn weitere Beobachtungen möglich sind.

Die Bedingungen auf TOI 700 d dürften sich in jedem Fall deutlich von denen auf der Erde unterscheiden. Ein "Jahr", also ein kompletter Umlauf um seinen Stern, dauert auf TOI 700 d nur etwa 37 Erdentage. Dabei dreht sich der Planet auch nur einmal um sich selbst. Das bedeutet, dass eine Seite des Planeten immer dem Stern zugewandt ist – ein Phänomen, das als gebundene Rotation bezeichnet wird. Auf der Erde lässt es sich in vielen Nächten am Himmel beobachten: Unser Planet und der Mond stehen im gleichen Verhältnis.

Verwendete Quellen:

  • Nasa: NASA Planet Hunter Finds its 1st Earth-size Habitable-zone World

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