• Erst die Eurokrise, dann die Klimakrise und die Coronakrise und schließlich die Krise rund um den Krieg in der Ukraine: Sobald eine neue Krise aktuell wird, erscheint uns die letzte weniger schlimm.
  • Der Neurowissenschaftler Henning Beck erklärt, warum das so ist.
  • Sehen Sie hier Teil 1 unserer neuen Reihe "Die Psychologie hinter den Schlagzeilen".

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Krisen haben in der öffentlichen Wahrnehmung eine Art Ablaufdatum: Sobald eine neue aktuell wird, rückt die letzte in den Hintergrund. So wurde vor rund zwei Jahren die Klimakrise von der Coronakrise verdrängt und seit Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, dominiert dieser Konflikt. Aber warum ist das so? Warum kann das menschliche Gehirn nur eine Krise gleichzeitig verarbeiten?

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es dafür eine sehr plausible Erklärung, wie der Neurowissenschaftler Henning Beck im obigen Video erklärt. Unser Gehirn schaltet dann in den Autopilot, drei Reaktionen sind dann typisch:

  • Kämpfen
  • Flüchten
  • Erstarren

Verantwortlich dafür ist im Gehirn der sogenannte Mandelkern. Wird eine Situation als bedrohlich erachtet, ruft er sozusagen die höchste Alarmstufe aus und lässt außer der aktuellen Bedrohung keine anderen Emotionen mehr zu. Das sorgt einerseits dazu, dass ältere Krisen in den Hintergrund rücken. Es hat aber auch positive Aspekte: Da wir uns in Krisen auf ein einzelnes Problem fokussieren (müssen), bringt das oft Innovationen in genau diesem Bereich mit sich.

Doch sehen Sie selbst: In Teil 1 unserer neuen Reihe "Die Psychologie hinter den Schlagzeilen" mit Dr. Henning Beck.

Über den Experten:
Dr. Henning Beck ist Neurowissenschaftler und Biochemiker. Als Buchautor ("Das neue Lernen - heißt Verstehen") und Science Slammer hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaft verständlich zu machen.

(cze)

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