Am 27. Oktober wurden die Uhren wieder auf die Normal- beziehungsweise Winterzeit umgestellt. In der Ukraine soll es die letzte Zeitumstellung gewesen sein - aus mehreren Gründen.
Die Ukraine will zwar Teil der Europäischen Union werden, schaffte aber im Juli die Sommerzeit ab, ohne auf Brüssel zu warten. Dort liegt das Thema seit Jahren auf Eis. Die Ukrainer hingegen machten im Sommer Nägel mit Köpfen: Für die Novelle stimmten 261 ukrainische Parlamentarier, 226 Stimmen waren notwendig.
"Bürger fühlen sich nach Zeitumstellung schlechter"
Begründet wurde die Änderung auch mit gesundheitlichen Argumenten. Das Verschieben der Zeiger führe zu Änderungen im Biorhythmus der Menschen, was sich negativ auf ihren physischen und psychischen Zustand auswirke.
"Nach der Umstellung fühlen sich die Bürger schlechter, ihre Arbeitsfähigkeit sinkt, es wird eine deutliche Verschlechterung bei chronischen Krankheiten beobachtet", hieß in der Begründung zum Gesetz. Mit der Sommerzeit seien auch keine Energieeinsparungen feststellbar.
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Zudem wurde die Abgrenzung zum russischen Kriegsgegner per Gesetz betont. "Daher wird die Einführung und Festsetzung einer ausnahmslos einheitlichen Kiewer Zeit in der gesamten Ukraine wiederum die Sicherheitsposition der Ukraine stärken und zur Räumung und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete beitragen", so die Autoren des Gesetzes.
Mediziner plädieren für Normalzeit
Fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets ist von Russland besetzt. Als Nebeneffekt der Abschaffung der Sommerzeit in Russland 2011 fiel die ukrainische Sommerzeit seither von Ende März bis Ende Oktober mit der ganzjährigen Moskauer Zeit zusammen.
Künftig wird die auch in Deutschland geltende Mitteleuropäische Sommerzeit mit der Kiewer Zeit übereinstimmen. Allerdings wird in der Europäischen Union ebenfalls seit Längerem eine Abschaffung der Zeitumstellung diskutiert. 2018 hatten sich bei einer europaweiten Umfrage 80 Prozent dafür ausgesprochen. Mit nur 4,6 Millionen Teilnehmenden war die Beteiligung verhältnismäßig gering. Auffällig war, dass allein rund drei Millionen Teilnehmende aus Deutschland kamen.
Mediziner und Schlafforscher plädieren seit Jahren dafür, die Uhren nicht mehr umzustellen, da dies der Gesundheit schade und das Unfallrisiko im Verkehr steige. Vor allem vor einer dauerhaften Sommerzeit wird dabei gewarnt, da sie nicht unserer inneren Uhr entspreche wie die Normalzeit - die irreführenderweise häufig als "Winterzeit" bezeichnet wird.
Letzte Zeitumstellung in der Ukraine am 27. Oktober
Die Sommerzeit galt in der Ukraine wie in der Europäischen Union bisher vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober. Dabei werden die Uhren im März um eine Stunde vorgestellt, wodurch es in den Abendstunden länger hell ist. In der Nacht auf den 27. Oktober erfolgte dann ein Zurückdrehen der Stundenzeiger um eine Stunde und damit die Rückkehr zur Normalzeit - bei der es dann zumindest in der Ukraine für immer bleiben soll. (dpa/bearbeitet durch af)
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