An diesem Wochenende steht wieder die Zeitumstellung an: Die Uhren werden vorgestellt, die Abende werden länger. Das macht die Sommerzeit im Vergleich zur Winterzeit für viele Menschen attraktiv. Doch was, wenn die Zeitumstellung wirklich abgeschafft würde und man sich für eine der beiden Varianten dauerhaft entscheiden müsste? Das wollten wir in einer exklusiven Umfrage herausfinden. Das Ergebnis: Es gibt keine klare Mehrheit - aber eine Tendenz.

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Die nächste Zeitumstellung steht vor der Tür, in der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Dabei sollte laut den Plänen der EU damit eigentlich längst Schluss sein. Bereits vor knapp sechs Jahren sprach sich eine deutliche Mehrheit von 84 Prozent der damals befragten EU-Bürger dafür aus, auf das Umstellen der Uhren zu verzichten. Doch passiert ist seither nichts.

Ein Grund ist die Uneinigkeit bei der Frage: Welche Zeit würde man belassen? Die Sommerzeit oder die Normalzeit, umgangssprachlich auch Winterzeit genannt? Zwar hatte sich 2018 die Mehrheit der befragten EU-Bürger für eine dauerhafte Sommerzeit ausgesprochen. Doch je nach geografischer Lage der Länder innerhalb der EU haben jeweils die Sommer- oder die Normalzeit unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Unbedingt vermieden werden sollen verschiedene Zeitinseln innerhalb der EU. Das würde zu Problemen für Grenzpendler, für den Binnenmarkt und für den Bahn-, Zug- und Flugverkehr innerhalb der EU führen. Eine gemeinsame Position zu finden, ist also nicht so einfach.

Dauerhaft Sommer- oder Winterzeit? Das denken die Deutschen

Dennoch ist es eine Frage, die viele Menschen nach wie vor umtreibt. Wir wollten daher kurz vor der nächsten Zeitumstellung wissen: Wie denken die Deutschen heute darüber?

Das Meinungsforschungsinstitut Civey führte dafür im Auftrag unserer Redaktion eine exklusive Umfrage durch und fragte rund 5.000 Menschen ab 18 Jahren: "Angenommen, die Zeitumstellung wird abgeschafft. Wünschen Sie sich eher eine durchgängige Sommer- oder Winterzeit?"

Das Ergebnis: Eine dauerhafte Sommerzeit wäre bei den Befragten mit 43 Prozent Zuspruch ein wenig beliebter als eine dauerhafte Winterzeit - hierfür sprechen sich nur 38 Prozent aus. 19 Prozent der Befragten sind bei dieser Frage "unentschieden".

Eine mögliche Interpretation der Ergebnisse ist, dass längere Sommerabende infolge der Sommerzeit für viele Menschen eine verlockende Aussicht darstellen. Experten wie Achim Kramer, der die Abteilung Chronobiologie an der Charité in Berlin leitet, warnen bei diesem Modell allerdings vor möglichen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Folgen.

Denn umgekehrt wird es morgens dafür später hell, das Lichtsignal, das die innere Uhr vor allem am Morgen zur Synchronisierung braucht, kommt im Vergleich zu unserer sozialen Zeit also sehr spät. Die Folge: der sogenannte soziale Jetlag. Das kann laut Kramer auf Dauer die Leistung einschränken und das Risiko für psychische Erkrankungen oder Diabetes und Adipositas erhöhen. Daher passt die Normalzeit eigentlich besser zu unserer Biologie und käme unserem inneren Rhythmus eher entgegen.

Sommerzeit besonders bei den Älteren beliebt

Schaut man sich die Ergebnisse der aktuellen Umfrage ein wenig genauer an, fällt auf, dass die dauerhafte Sommerzeit bei einer Altersgruppe besonders viele Fans hat: bei den über 65-Jährigen. Hier sind 49 Prozent der Befragten dafür, während sich nur 36 Prozent für eine dauerhafte Winterzeit aussprechen.

Umgekehrt verhält es sich bei der jüngsten Gruppe der Befragten, den 18- bis 29-Jährigen: Hier sprechen sich mit 35 Prozent die Wenigsten für die Sommerzeit aus und mit 40 Prozent ist es auch diese Altersgruppe, die die dauerhafte Winterzeit am stärksten befürwortet. Auffällig ist jedoch auch, dass bei den jüngeren Altersgruppen der Anteil derjenigen deutlich höher ist, die mit "unentschieden" geantwortet haben.

Auch Kinder beeinflussen die Entscheidung

Eine weitere Besonderheit: Ob Kinder mit im Haushalt leben, beeinflusst das Ergebnis ebenfalls stark. Während sich Befragte mit Kindern im Haushalt nur zu 35 Prozent für die dauerhafte Sommerzeit aussprechen, sind es bei denen ohne Kinder 44 Prozent.

Eine mögliche Erklärung: Der Schulbeginn am Morgen läge bei späterem Sonnenaufgang vielerorts dauerhaft im Dunklen.

Keine nennenswerten Unterschiede gibt es hingegen bei den Geschlechtern: Während sich unter den männlichen Befragten 43 Prozent für eine dauerhafte Sommerzeit aussprachen und 37 Prozent für die Winterzeit, waren es bei den Frauen 41 Prozent für die Sommer- und 39 Prozent für die Winterzeit.

Informationen zur Methode

  • Für diese repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey 5.050 Teilnehmerinnen und Teilnehmern online befragt.
  • Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
  • Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert.
  • Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren.
  • Der Befragungszeitraum war 29. Februar bis 27. März 2024.
  • Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte.
  • Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.

Verwendete Quellen

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