Der Begriff 'Crowdinvesting' leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet sinngemäß so viel wie 'Gruppenfinanzierung'. Dabei handelt es sich um eine relativ neuartige Finanzierungsform, bei der sich mehrere bis viele Anleger an einer Geschäftsidee, einer Unternehmensgründung oder an anderen Finanzierungen beteiligen. Bei diesen Beteiligungen handelt es sich in den meisten Fällen eher um Kleinbeträge, bei den finanzierten Projekten meist um neu zu gründende Firmen bzw. Start-ups mit innovativen Geschäftsideen oder -modellen.
Durch die relativ niedrigen Beteiligungsbeträge ist das Crowdinvesting auf der einen Seite auch für Unternehmen mit vergleichsweise wenig Kapitalbedarf geeignet. Andererseits bietet das Crowdfunding auch Anlegern schon mit geringem Einsatz die Möglichkeit, sich finanziell an interessanten Projekten zu beteiligen.
Im Gegenzug erwerben diese Kleininvestoren mit ihrer Investition Anteile an der Unternehmung bzw. deren Geschäftserfolg, meist in Form einer Gewinnbeteiligung. In einigen Fällen kann auch eine Beteiligung an der Wertsteigerung des Unternehmens Bestandteil des Crowdinvesting sein. Dieser Anteil wird oft als Abfindung gewährt, wenn der Investor nach Ablauf der Mindestbeteiligungsdauer sein finanzielles Engagement kündigt.
Wer eine Geschäftsidee hat und diese über Crowdinvesting finanzieren lassen möchte, setzt bei der Präsentation seiner Idee die sogenannte Funding-Schwelle fest, also den Mindestbetrag an Kapital, den er über das Crowdinvesting erreichen möchte.
Wird die Funding-Schwelle erreicht und die Geschäftsidee kommt wie geplant ins Laufen, wird jeder Investor / jede Investorin in regelmäßigen Zeitabständen über die Geschäftsentwicklung und den Erfolg (oder Misserfolg) der Unternehmung informiert und bekommt im besten Falle seine bzw. ihre Erfolgsbeteiligung.
Wird diese Schwelle jedoch nicht erreicht, platzt der Deal und alle Investoren bekommen ihr Geld zurück.
Wie fast alle Investitionen ist natürlich auch das Crowdinvesting mit gewissen Risiken verbunden. Gerade Kleinanleger haben oft nicht die Erfahrung und Ausbildung, eine Geschäftsidee hinsichtlich ihrer zu erwartenden Wirtschaftlichkeit und Rentabilität zu bewerten oder beispielsweise einen Businessplan zu interpretieren.
Das erste erfolgreiche Finanzierungsprojekt über Crowdinvesting konnte im Jahr 2009 umgesetzt werden. Schon 3 Jahre später betrug das Gesamtvolumen der über Crowdinvesting realisierten Projekte bereits 4,3 Millionen Euro. Im Zeitraum zwischen 2011 und 2019 stieg diese Summe auf knapp 1,1 Milliarden Euro, verteilt auf Investitionen in Immobilien (720,9 Mio. €), Unternehmen (346,8 Mio. €) und Energieprojekte (32,2 Mio. €).
Der Begriff Crowdfunding ist letztendlich der Oberbegriff für Unternehmensbeteiligungen, bei denen sich eine große Anzahl von Investoren, die Crowd, an einer Unternehmensgründung oder an einem Projekt finanziell beteiligen und im Gegenzug anteilsmäßig am Geschäftserfolg beteiligt werden.
Die Variante Crowdinvesting ist dabei am ehesten mit einer Aktie zu vergleichen. Daneben gibt es weitere Varianten wie bspw. das Crowdlending, das mehr mit einem Kredit für die zu gründende Unternehmung verglichen werden kann, oder das Crowddonating, bei dem es sich meist um Spenden für bestimmte Kampagnen handelt, also ohne Gegenleistung bzw. Gewinnbeteiligung.
Die finanziellen Risiken bei dieser Anlageform sollten keinesfalls unterschätzt werden. Bevor man in ein Start-Up investiert, ist eine gründliche Analyse und Untersuchung der Geschäftsidee unerlässlich. Genau das ist für Kleinanleger allerdings oft nicht so einfach, sei es, dass das Wissen und die Erfahrung nicht ausreichen, um eine verlässliche Beurteilung des Investments zu treffen, oder dass die Kosten für eine solche Beurteilung in keinem Verhältnis zur geplanten Kleininvestition stehen.
Ein guter Tipp ist an dieser Stelle ist, sein Gesamt-Investment nicht auf eine einzige Geschäftsidee zu konzentrieren, sondern wie bei anderen Anlageformen auf verschiedene Bereiche und auch Branchen zu verteilen. Damit lassen sich im Fall der Fälle mögliche Verluste ausgleichen, wenn die eine Sache nicht so viel oder gar keine Rendite abwirft, eine andere dagegen umso profitabler für den Anleger oder die Anlegerin ist.
Auf was sollte man beim Vergleich der Crowdinvesting-Angebote und insbesondere der Crowdinvesting Plattformen im Internet achten? Wir stellen Ihnen einige Aspekte vor, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten und die Sie in der GMX Vergleichswelt übersichtlich und gut miteinander vergleichbar dargestellt finden.
Zunächst einmal geht es natürlich um die Branche bzw. die Geschäftsidee, an der Sie sich finanziell beteiligen möchten. Worum geht es bei der Unternehmung? Haben Sie einen persönlichen Bezug zu dem Geschäftsfeld? Können Sie sich damit identifizieren?
Ganz wichtig sind natürlich auch die Erfolgschancen! Sehen Sie Potenzial, dass Ihr Investment sich finanziell für Sie auch auszahlt? Oder setzen Sie andere Prioritäten? Ist Ihnen der gute Zweck wichtiger oder die Rendite? Gerade Umwelt- und soziale Initiativen werden häufig und gerne über Crowdinvesting finanziert.
Wie hoch ist die Mindestbeteiligung? Ab welcher Summe können Sie mit Ihrem Investment in die Geschäftsidee einsteigen? Wie hoch ist die Funding-Schwelle? Ab welcher Höhe der Gesamtbeteiligungen kommt die Finanzierung zustande? Und wo wir gerade beim Geld sind: Gibt es Angaben zur Rendite, bspw. eine Obergrenze? Wie sind Ihre Einlagen abgesichert? Gerade hierfür sind die gesetzlichen Regelungen bisher, nicht zuletzt auf Grund der relativ neuen, jungen Form von Investment, noch ziemlich schwammig formuliert. Auf keinen Fall sollte man außer Acht lassen, dass Crowdinvesting immer eine Risikofinanzierung ist, bei der auch der Totalverlust des Investments drohen kann.
Deshalb noch einmal unser gutgemeinter Rat: Informieren Sie sich, vergleichen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, wägen Sie ab und treffen Sie die richtige Entscheidung. Die GMX Vergleichswelt hilft Ihnen gerne dabei!