Forwarddarlehen: Rohbau mit Plan und Taschenrechner

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Forwarddarlehen

Günstige Zinsen sichern für die Weiterfinanzierung einer Immobilie

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Forward-Darlehen – klingt kompliziert, ist es aber nicht

Wer ein Haus baut, eine Wohnung oder eine andere Immobilie kauft, finanziert das Ganze in der Regel, neben dem Eigenkapital, über einen Immobilienkredit. Solche Kredite haben grundsätzlich eine feste Laufzeit von etwa 20 bis 30 Jahren, wobei der Zinssatz über die gesamte Laufzeit festgeschrieben ist und sich nicht ändert. Läuft dieser Kredit nun aus, ist die Immobilie oftmals noch nicht zu 100 % abbezahlt und es stellt sich die Frage, für welche Form der Anschlussfinanzierung man sich entscheidet.

Dabei ist es nicht auszuschließen, dass sich die Zinsen und somit die Kosten für den neuen Kredit in der Zwischenzeit deutlich erhöht haben. Eine Aufstockung des bestehenden Kredits wird dadurch deutlich teurer, und auch ein ganz neuer Kredit ist mit höheren Zinsverpflichtungen verbunden.

Jetzt kommt das Forward-Darlehen ins Spiel! Dabei handelt es sich um eine Darlehensform für Anschlussfinanzierungen, bei der Sie bereits bis zu fünfeinhalb Jahre vor Ablauf Ihres ursprünglichen Immobilienkredits einen Kredit abschließen und dabei die unter Umständen deutlich niedrigeren Zinsen bei Abschluss nutzen, statt darauf zu warten, wie diese Zinsen in 5 Jahren aussehen.

Läuft der Alt-Vertrag dann aus, wird das Forwarddarlehen ausbezahlt und die Restschuld kann zu einem günstigen Zinssatz beglichen werden. In der Zwischenzeit, also bis zum endgültigen Auslaufen des ursprünglichen Kredits, werden weder Tilgungszahlungen noch Zinsen fällig.  Da es sich bei einem Forward-Darlehen um ein Annuitätendarlehen handelt, sorgt der niedrige Zinssatz dafür, dass der Tilgungsanteil der monatlichen Raten von Anfang an recht hoch ist und der Kredit entsprechend schneller abbezahlt ist.

In drei Schritten zum Forwarddarlehen:

Aktuelle Kreditunterlagen prüfen, Konditionen und Fristen checken, Zinsentwicklung verfolgen.

Mehrere Angebote einholen, Konditionen genauestens vergleichen, für das beste entscheiden.

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Laufende Finanzierung fristgerecht kündigen, Altkredit mit Forwarddarlehen nach Auszahlung auslösen.

So nutzen Sie ein Forwarddarlehen

Ein Forwarddarlehen ist einzig und allein für eine Anschlussfinanzierung geeignet. Dabei müssen Sie nicht warten, bis die Zinsbindung Ihrer Erstfinanzierung ausläuft, sondern können sich bereits bis zu fünfeinhalb Jahre vorher die günstigen tagesaktuellen Zinsen bei Abschluss sichern. Wie günstig diese zum Zeitpunkt des Abschlusses sind, hängt natürlich von der jeweiligen Zins- bzw. Marktsituation ab.

Läuft die ursprüngliche Zinsbindung nun aus, bekommen Sie das Forward-Darlehen ausbezahlt und können damit die Restschuld fristgerecht begleichen. Ab diesem Moment werden auch die entsprechenden Raten fällig, die sich wie bei jedem Annuitätendarlehen aus Tilgungsanteil und Zinszahlungen zusammensetzen. Da Sie sich im besten Fall die günstigen Zinskonditionen von vor Jahren gesichert haben, kann nun der Tilgungsanteil höher angesetzt werden, wodurch die finanzierte Restschuld deutlich früher vollständig abbezahlt werden kann.

Wichtiger Hinweis:

Wie bereits angesprochen, ist ein Forward-Darlehen natürlich ein Spekulationsgeschäft. Unter Umständen kann ja in der Zeitspanne zwischen Abschluss und Auszahlung des Darlehens das allgemeine Zinsniveau ohnehin sinken, sodass der einmal vereinbarte Zinssatz gar nicht mehr so günstig ist im Vergleich zu den bei Auszahlung geltenden Kreditangeboten. Auch in diesem Fall sind Sie verpflichtet, das einmal abgeschlossene Forward-Darlehen anzunehmen, selbst wenn Sie am Markt vielleicht ein noch günstigeres Angebot finden könnten.

Wie ändert sich die Grundschuld durch ein Forward-Darlehen?

In der Regel schließt man ein Forwarddarlehen mit einer anderen Bank ab als bisher. Damit geht auch die Grundschuld von der bisherigen Bank auf die neue Bank über. Dies geschieht entweder durch Übertragung der bestehenden Grundschuld von der alten auf die neue Bank oder durch Löschung und Neueintrag. Mit der Übertragung entstehen Notarkosten von etwa 0,1 bis 0,2 % der Kreditsumme, bei Löschung und Neueintrag können diese Kosten etwas höher ausfallen.
Unser Tipp für Sie: Forward-Darlehen finden in der GMX Vergleichswelt
Um ein passendes Forward-Darlehen zur Anschlussfinanzierung Ihrer Immobilie zu finden und sich damit aktuell günstige Zinsen schon heute für die Zukunft zu sichern, verwenden Sie am besten den praktischen Vergleichsrechner in der GMX Vergleichswelt!
 

Der Weg zum Forwarddarlehen

Um ein Forward-Darlehen abschließen zu können, sollten Sie als Erstes in den Vertragsunterlagen Ihrer laufenden Finanzierung nachsehen, ob Sie dazu bereits berechtigt sind. Die Fristen hierfür betragen, je nach Bank, zwischen einem und fünf Jahren, z.T. auch 5,5 Jahre.

Um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um sich niedrigere Zinsen für die Anschlussfinanzierung zu sichern, sollten Sie natürlich den Markt und die allgemeine Zinsentwicklung im Auge behalten. Da dies natürlich spekulativ ist, empfiehlt es sich, hierfür auch Gespräche mit der Bank oder einem Finanzberater zu führen, da diese Fachleute die Entwicklung oft besser beurteilen und prognostizieren können.

Lassen Sie sich für Ihren Forward-Kredit außerdem unbedingt mehrere Angebote von verschiedenen Geldinstituten machen. Das scheinbar günstigste Angebot muss nicht unbedingt auch das beste sein. Der Teufel steckt auch hier im Detail, schon kleine Unterschiede im Zehntelbereich können bei der Ersparnis einige tausend Euro ausmachen.

Dann müssen Sie natürlich Ihre noch laufende Erstfinanzierung fristgerecht kündigen. Wie lange diese Fristen bei Ihrem Kreditvertrag sind und in welcher Form die Kündigung erfolgen muss, erfahren Sie in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihres Vertrags.

Bleibt am Schluss nur noch, dass Sie, wenn es soweit ist, den noch offenen Kreditbetrag der Erstfinanzierung mit dem Geld aus dem Forwarddarlehen ablösen.

Achtung!

Auf steigende Zinsen in den nächsten 3 oder 5 Jahren zu spekulieren, ist ein Risikogeschäft. Genauso gut könnten die Zinsen bis dahin auch sinken!

Echtes oder unechtes Forwarddarlehen – was ist der Unterschied?

Bei Ihrer Anschluss-Finanzierung sollten Sie darauf achten, ob es sich um ein 'echtes' oder ein 'unechtes' Forward-Darlehen handelt. Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten liegt im Beginn der Zinsbindung.

Angenommen, Sie schließen ein Forward-Darlehen mit einer Zinsbindung von 10 Jahren ab. Bei einem 'echten' Forward-Darlehen beginnt diese Zinsbindung am Tag der Auszahlung, also in dem Moment, zu dem Ihnen der Kreditbetrag gutgeschrieben wird.

Handelt es sich jedoch um ein 'unechtes' Forward-Darlehen, beginnt die Zinsbindung bereits am Tag des Vertragsabschlusses. Falls Sie ein solches Darlehen also bspw. bereits 3 Jahre vor Fälligkeit abschließen, gilt die 10-jährige Zinsbindung ab dem Tag der Auszahlung nur noch für 7 Jahre, da ja bereits 3 Jahre vergangen sind.

Welche Kosten sind mit einem Forwarddarlehen verbunden?

So wie bei jeder anderen Immobilienfinanzierung müssen auch bei einem Forward-Darlehen natürlich die vertraglich vereinbarten Zinsen bezahlt werden. Da die ausgebende Bank eines solchen Darlehens diese Zinsen aber erst ab dem Tag der Auszahlung berechnen kann, lassen sich viele Geldinstitute diese Wartezeit, die ja einige Jahre dauern kann, mit einem Zinsaufschlag bezahlen. Beträgt diese Wartezeit z.B. 3 Jahre, beträgt dieser Aufschlag in der Regel knapp 0,6 %, die zu den eigentlichen Zinsen des Forward Kredits hinzukommen. Je länger die Wartezeit ist, desto höher kann dieser Zuschlag ausfallen. Je nachdem, um wieviel günstiger die Zinsen des Forwardkredits nach Zuteilung dann ausfallen, bleibt jedoch trotz dieses Zinsaufschlags eine ordentliche Ersparnis unter dem Strich bestehen.

Vorteile und Nachteile beim Forwarddarlehen

Der größte Vorteil einer solchen Anschlussfinanzierung liegt sicherlich darin, dass Sie sich in Zeiten niedriger Sollzinsen diese bereits im Vorfeld sichern können, um nach Ablauf der Zinsbindung bei der Erstfinanzierung weniger Zinsen als bisher zu bezahlen und somit automatisch mehr tilgen können. Außerdem verschafft Ihnen das mehr Planungssicherheit für die Zukunft, da Sie keine steigenden Zinsen zu befürchten haben. Auch die etwaigen Bereitstellungskosten werden erst bei Auszahlung des Kreditbetrags fällig.

Forwarddarlehen im Vergleich: Häufige Frage und Antworten (FAQ)

Was ist ein Forwarddarlehen?

Ein Forward-Darlehen ist eine Form der Anschlussfinanzierung, bei der man auf deutlich steigende Zinsen bis zum Ablauf der aktuellen Zinsbindung spekuliert.

Welche Vorteile hat ein Forwarddarlehen?

Der Vorteil liegt darin, dass man sich für die Zeit nach der aktuellen Zinsbindung die aktuell günstigen Zinsen schon Jahre vor dem Ablauf der Zinsbindungsfrist sichern kann.

Wie kann man Forwarddarlehen berechnen?

Bei der Berechnung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Dazu gehören die Aussicht auf Zinssteigerungen in den nächsten Jahren, die Restlaufzeit der aktuellen Zinsbindung sowie der Zinsaufschlag, der i.d.R. vom Anbieter des Forwarddarlehens berechnet wird.

Wo wird ein Forwarddarlehen beantragt?

Ein Forwarddarlehen kann entweder bei der aktuellen Bank oder bei einem anderen Kreditinstitut beantragt werden.

Ab wann kann ein solches Darlehen abgeschlossen werden?

Ein Forward-Darlehen kann bereits bis zu 5 Jahre vor Ablauf der aktuellen Zinsbindungsfrist beantragt und abgeschlossen werden. Der genaue Zeitraum hängt von den Konditionen des Anbieters ab.