Das Masterstudium ist der weiterführende Hochschulabschluss einer akademischen Ausbildung nach dem Bachelorstudium. Dabei werden Kenntnisse im gewählten Fachgebiet vertieft beziehungsweise vermittelt. Das Masterstudium kann entweder direkt nach dem Bachelorstudium oder nach einer gewissen Berufserfahrung aufgenommen werden. Der Master ist oft Voraussetzung für höhere berufliche Positionen und akademische Karrieren, einschließlich der Promotion.
Ein Masterstudium kann je nach Studiengang und Hochschule zwischen einem und zwei Jahren Regelstudienzeit dauern. Es umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte und schließt mit der Masterarbeit ab. Darin müssen Studierende ihre Fähigkeit zur eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit unter Beweis stellen.
Voraussetzung für ein Masterstudium ist in der Regel ein erster akademischer Abschluss, meist ein Bachelor. Die genauen Anforderungen können jedoch je nach Hochschule und Studiengang variieren. Häufig sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Die Bewerbung für ein Masterstudium erfolgt in der Regel direkt bei der jeweiligen Hochschule und ist an gewisse Fristen gebunden. Diese Bewerbungsfrist kann je nach Studiengang und Hochschule variieren, liegen jedoch meist einige Monate vor Beginn des Sommer- oder Wintersemesters. Generell gibt es folgende Schritte im Bewerbungsprozess:
Es gibt verschiedene Optionen für ein Masterstudium. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind hier kurz erläutert.
Das Masterstudium an einer Universität ist akademisch ausgerichtet und legt großen Fokus auf die Forschung. Die Studiengänge sind meist theoretischer und wissenschaftlicher geprägt. Hier werde auch mehr spezialisierte Studiengänge angeboten und es gibt die Möglichkeit, nach dem Masterabschluss zu promovieren.
An einer (Fach-) Hochschule studiert man dagegen eher praxisorientiert und nach den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Praktika und Projekte in Kooperation mit Unternehmen sind wichtiger Bestandteil des Studiums. Allerdings kann die Anzahl der angebotenen Master-Studiengänge geringer ausfallen als an einer Universität.
Ein Fernstudium an einer Fernhochschule empfiehlt sich besonders dann, wenn man das Masterstudium berufsbegleitend absolvieren möchte. Hier hat man größtmögliche Freiheit bei der Zeiteinteilung, was allerdings viel Disziplin und ein gutes Zeitmanagement erfordert.
Da staatliche Hochschulen vom Staat finanziert werden, fallen die Studiengebühren in der Regel deutlich günstiger aus. Je nach Hochschule kann die Qualität der Ausbildung recht unterschiedlich ausfallen, hier sollte man sich vorher informieren. Alleine durch die Größe und die vielen Studierenden gibt es weniger individuelle Betreuung und dafür oft mehr Bürokratie.
Private Hochschulen müssen sich aus eigener Kraft finanzieren, daher liegen die Studiengebühren deutlich über denen an staatlichen Hochschulen. Dafür bieten sie kleinere Klassen und dadurch eine individuellere Betreuung. Auch die Anerkennung privater Hochschulen kann variieren, wobei viele von ihnen akkreditiert sind und hoch renommierte Abschlüsse anbieten.
Ein Vollzeit-Masterstudium ist meist auf eine kurze Studiendauer von ein bis zwei Jahren angelegt und erfordert daher hohen zeitlichen Aufwand. Dafür können sich Studierende voll und ganz auf das Studium konzentrieren. Auf der anderen Seite besteht oft wenig Flexibilität in Bezug auf die Vereinbarkeit mit Beruf oder sonstigen Verpflichtungen.
Ein Teilzeit-Masterstudium erstreckt sich über einen längeren Zeitraum von bis zu vier Jahren, dafür bietet es mehr Freiheiten und ist besser mit beruflichen oder persönlichen Verpflichtungen vereinbar. Daher eignet sich ein Teilzeitstudium besonders dann, wenn man das Masterstudium berufsbegleitend durchführen möchte. Allerdings dauert der Abschluss länger und erfordert größere Eigenmotivation und besseres Zeitmanagement.
Ein berufsbegleitendes Masterstudium ist darauf ausgelegt, neben einer Voll- oder Teilzeitbeschäftigung absolviert zu werden. Vorlesungen und Seminare finden meist abends, an Wochenenden oder als Blockveranstaltungen statt. Dieses Modell richtet sich an Berufstätige, die sich weiterqualifizieren möchten, ohne ihre berufliche Tätigkeit aufzugeben. Den Master berufsbegleitend zu machen, ermöglicht außerdem eine flexible Zeiteinteilung und die direkte Anwendung des erlernten Wissens im Berufsalltag.
Ein duales Masterstudium kombiniert akademisches Studium mit praktischer Berufserfahrung in einem Unternehmen. Dabei sind die Studierenden meist bei einem Arbeitgeber angestellt und beziehen Gehalt. Das macht den Studiengang stark praxisorientiert und bietet gute berufliche Perspektiven und Netzwerke. Die gesamte Arbeitsbelastung ist jedoch recht hoch, da Studium und Beruf gleichzeitig bewältigt werden müssen.
Ein Masterstudium kann mit verschiedenen Abschlüssen enden, abhängig von Studienfach und Hochschule. Die gängigsten Abschlüsse sind:
Ein Bachelor- und ein Masterstudium unterscheiden sich in mehreren Punkten. Für ein Bachelor-Studium reicht die Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abitur). Für den Master ist ein erster akademischer Abschluss (Bachelor) erforderlich.
Ein Bachelorstudium dauert drei bis vier Jahre, also sechs bis acht Semester (180-240 ECTS-Punkte). Ein Masterstudium dauert weitere ein bis zwei Jahre (60-120 ECTS-Punkte) und baut auf dem Bachelor auf.
Der Bachelor bietet eine breite Grundlagenausbildung im gewählten Fachgebiet, der darauf folgende Master ermöglicht eine Spezialisierung und vertieftes Studium in spezifischen Bereichen.
Das Bachelorstudium qualifiziert für den Einstieg in den Beruf oder das weiterführende Masterstudium. Das Masterstudium bereitet auf spezialisierte berufliche Positionen oder akademische Karrieren vor und ist oft Voraussetzung für Promotionen.
Ein Masterstudium bietet zahlreiche Vorteile und kann in verschiedenen Kontexten nützlich sein. Es kann die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern und den Zugang zu höherqualifizierten Positionen ermöglichen. Viele Unternehmen bevorzugen Bewerber mit einem Masterabschluss für Führungs- und Expertenpositionen.
Ein Masterstudium ermöglicht die Spezialisierung und Vertiefung von Kenntnissen, was besonders in wissenschaftlichen und technischen Berufen vorteilhaft ist. Und wer eine Karriere in der Wissenschaft oder Forschung anstrebt, benötigt in der Regel einen Masterabschluss, um promovieren zu können.
Den Master macht man normalerweise in ein bis zwei Jahren, also zwei bis vier Semestern. Das hängt auch davon ab, ob man die erforderliche Anzahl von 300 ECTS-Credits beziehungsweise Credit Points gesammelt hat. Diese Credit Points werden in der nächsten Frage näher erläutert.
ECTS-Credits (European Credit Transfer System) sind international standardisierte Leistungsnachweise, die man im Laufe des Bachelor- und Master-Studiums sammelt. Sie werden für Seminare, Vorlesungen, Hausarbeiten, Klausuren und auch Referate vergeben. In der Regel sammelt man beim Bachelor insgesamt 180 dieser Punkte und beim Master weitere 120 Punkte, um auf die erforderlichen 300 Gesamtpunkte zu kommen.
Einen solchen Credit Point bekommt man für 30 Stunden Arbeit. Geht man von sechs Semestern Bachelor und vier Semestern Master aus, also insgesamt 10 Semestern, sind pro Semester 30 Credit Points erforderlich, um 300 Points zu erreichen. Das entspricht einer Arbeitsleistung von 900 Stunden pro Semester.
Ein Rechenbeispiel: Hat man in den sechs Bachelor-Semestern die erforderlichen 180 Punkte nicht erreicht, müsste man diese in den vier Master-Semestern zusätzlich zu den 120 Master-Punkten nachholen, um am Ende 300 Punkte zu haben.
Nein, das ist nicht möglich. Die Bologna Reform aus dem Jahr 2000 sieht das Masterstudium eindeutig als Aufbaustudium nach dem Bachelor vor, nicht zuletzt, um den Master Abschluss international zu harmonisieren und vergleichbar zu machen.